Wahl der Landräte – nur auf den ersten Blick kompliziert

Die Wahl des Landrates erfolgt mit Parteilisten und im sogenannten Proporzverfahren. Das bedeutet, dass die Landratssitze in erster Linie im Verhältnis (ohne Mindestanforderungen an Stimmen pro Kandidat:in wie beim Majorzverfahren) der Parteistimmen verteilt werden.

Schauen wir uns dies etwas genauer an.

Schritt 1 (Bestimmung der Parteisitze)
Die Stimmen aus den abgegebenen Wahllisten verteilen sich auf die Parteien und damit wird bestimmt wie viele Sitzanteile eine Partei (für die jeweilige Gemeinde) im Landrat erhält.

Schritt 2 (Bestimmung der gewählten Personen)
Aus den erzielten Stimmen der Kandidaten:innen werden „Ranglisten“ pro Partei erstellt und damit dann die Sitzanteile der Partei auf die Personen mit den meisten Stimmen verteilt.

Sind dir diese Wahllisten viel zu kompliziert?

Ich zeige dir nachfolgend auf, dass von „ganz einfach“ bis „etwas komplexer“ alles möglich ist. In zwei Minuten kann ich dich davon überzeugen, dass es auch einfach geht.

Variante „Super Easy“

Du möchtest einer Partei deine Stimme geben, aber es ist dir nicht wichtig, welche Kandidaten:innen im Landrat für diese Partei Einsitz nehmen.

Du wählst somit aus den Wahllisten, welche du mit den Abstimmungsunterlagen erhalten hast, die Liste der Partei, welche dich am meisten überzeugt und entsorgst alle anderen Listen im Altpapier. Das war’s schon, super easy, oder?

Mit diesem Vorgehen hilfst du der Partei, deren Liste du gewählt hast, Sitzanteile im Landrat zu gewinnen.

Variante „Super Flexibel“

Du möchtest die volle Flexibilität und dir deine Liste selber zusammenstellen? Das ist möglich und viel einfacher als du vielleicht denkst.

Mit einer eigenen Liste kannst du Kandidaten:innen von unterschiedlichen Listen auflisten (siehe Panaschieren mit visuellem Beispiel weiter unten) und/oder Kandidaten:innen für mehr Gewicht eine zweite Stimme (siehe Kumulieren mit visuellem Beispiel weiter unten) geben.

Nimm dafür die leere Liste, welche du mit den Wahlunterlagen erhalten hast und fülle diese mit Namen der Kandidaten:innen nach deinem Gusto ab. Damit du die Angaben der Kandidaten:innen korrekt aufführst und damit deine Stimme auch gültig ist, schreibe die Angaben am besten von den vorgedruckten Listen ab.

Wichtig: Deine Liste darf maximal so viele Namen bzw. ausgefüllte Zeilen enthalten, wie deiner Gemeinde für die Periode 2022 – 2026 Sitze zustehen. Das sind für Glarus Nord (28), Glarus (18) und Glarus Süd (14). Weitere Informationen dazu findest du hier.

Enthält deine Liste weniger Kandidaten:innen als die Anzahl Sitze für deine Gemeinde, dann kannst du auf der Liste den Namen deiner präferierten Partei angeben und die „leeren“ Zeilen gehen dann zu Gunsten der Partei und fliessen damit in die Verteilung der Sitzanteile ein.

Variante „Flexibel“

Du möchtest einer Partei deine Stimme geben, aber lediglich kleinere Änderungen an der Zusammensetzung einer vorgegebenen Parteiliste vornehmen.

Du wählst somit aus den vorgedruckten Listen, welche du mit den Abstimmungsunterlagen erhalten hast, die Liste der Partei, welche dich am meisten überzeugt. Du kannst diese nun verändern, d.h. du kannst Kandidaten:innen von der Liste streichen (siehe Streichen mit visuellem Beispiel weiter unten), Kandidaten:innen zwei Stimmen (maximal zwei Stimmen sind erlaubt) geben (siehe Kumulieren mit visuellem Beispiel weiter unten) oder Kandidaten:innen von Listen anderer Parteien aufführen (siehe Panaschieren mit visuellem Beispiel weiter unten).

Wichtig: Die Liste darf auch durch deine Veränderungen am Ende maximal so viele Namen bzw. ausgefüllte Zeilen enthalten, wie deiner Gemeinde für die Periode 2022 – 2026 Sitze zustehen. Das sind für Glarus Nord (28), Glarus (18) und Glarus Süd (14). Weitere Informationen dazu findest du hier.

Streichen

Streichen bedeutet, dass du eine oder mehrere (bei vielen Anpassung ist vielleicht „Super Flexibel“ die bessere Lösung für dich) Kandidaten:innen auf der Liste durchstreichst und dieser/n damit keine Stimme gibst. Die durch das Streichen frei gewordene Zeile, kannst du nun nutzen, um jemandem auf der Liste eine zweite Stimme (maximal zwei Stimmen sind erlaubt) zu geben (siehe Kumulieren mit visuellem Beispiel weiter unten) oder einem/r Kandidaten:innen aus einer anderen Liste deine Stimme zu geben (siehe Panaschieren mit visuellem Beispiel weiter unten).

Kumulieren

Kumulieren bedeutet, dass du einem/r Kandidaten/in eine zweite Stimme (maximal zwei Stimmen sind erlaubt) gibst. Falls die Wahlliste der Partei die erlaubte Anzahl für deine Gemeinde bereits voll ausschöpft, musst du durch Streichen anderer Kandidaten:innen eine Zeile frei machen, damit du jemanden durch das Kumulieren eine zweite Stimme geben kannst.

Panaschieren

Panaschieren bedeutet, dass du Kandidaten:innen von unterschiedlichen Listen auf derselben Liste aufführst. Dies kann durch die Abänderung einer Liste (Streichen und Ersetzen) oder durch die Erstellung einer eigenen Liste erfolgen.


Das war’s schon

Du siehst, es kann mit der Wahl einer Parteiliste ganz schnell und einfach sein, für die Landratswahlen abzustimmen. Je mehr Einfluss du aber auf die Zusammenstellung deiner Liste nehmen möchtest, desto mehr Aufwand musst du betreiben.